Nachrufe GGWM/SanAkBw
Die „Gesellschaft für Geschichte der Wehrmedizin“ trauert um
Generalarzt a.D. Prof. Dr. Dr. Erhard Grunwald
Am 14. Januar 2023 verstarb der Vorsitzende der
„Gesellschaft für Geschichte der Wehrmedizin e.V.“ Generalarzt a.D.
Prof. Dr. Dr. Erhard Grunwald, nur wenige Wochen vor Vollendung seines
72. Lebensjahres. Immer pflichtbewusst, zukunftsorientiert und gut
gelaunt, traf uns sein Tod trotz langer Krankheit jäh und unvermittelt.
Den Vorsitz der GGWM hatte Generalarzt Grunwald im November 2014
übernommen und bis zu seinem Tod mit Elan und Tatkraft ausgefüllt. Der
erfahrende Sanitätsoffizier und renommierte Medizinhistoriker mit
medizinischer und historischer Doppelausbildung hatte alle Facetten der
Wehrmedizingeschichte sowie auch der Wehrmedizinethik im Blick und seine
Expertise war für uns alle von höchstem Wert.
Als Mitherausgeber der „Schriften zur Geschichte der Militärmedizin und
des Sanitätsdienstes“ sowie der mittlerweile elf Bände umfassenden
„Referatebände der Gesellschaft für Geschichte der Wehrmedizin e.V.“ hat
er die wissenschaftlichen Publikationen der GGWM maßgeblich mitgetragen
und mitgeprägt. Das Erscheinen des im Druck befindlichen Bandes 12, an
dem er noch mitwirkte, konnte Generalarzt Grunwald leider nicht mehr
erleben. Dieses Buch ist ihm gewidmet.
Die Mitglieder der „Gesellschaft für Geschichte der Wehrmedizin“ trauern
um einen Mann, der als Sanitätsoffizier und als Wissenschaftler
Herausragendes und Bleibendes geleistet hat und dabei immer ganz Mensch
geblieben ist. Wir behalten Generalarzt a.D. Prof. Dr. Dr. Erhard
Grunwald in ehrendem Angedenken und werden die Geschicke der GGWM in
seinem Sinne weiterführen.
Für die „Gesellschaft für Geschichte der Wehrmedizin e. V.“
Oberstarzt Prof. Dr. Ralf Vollmuth und Oberfeldarzt Dr. Dr. André
Müllerschön
Nachruf: Generalstabsarzt a.D. Dr. Peter Fraps
Nachruf Generaloberstabsarzt a.D. Dr. Claus Voss (1929-2015)
Generaloberstabsarzt a.D. Dr. Claus Voss ist am 13.
Februar 2015 im 86. Lebensjahr verstorben. Der Altinspekteur (1986-1989)
des Sanitätsdienstes der Bundeswehr war von 1980-1982 auch Kommandeur
der Akademie des Sanitäts- und Gesundheitswesens der Bundeswehr.
Geboren am 11. April 1929 im rumänischen Hermannstadt studierte er nach dem
Abitur in Kempten von 1950-1955 Humanmedizin in München und war
anschließend als Assistenzarzt am Kreiskrankenhaus Detmold tätig. Seine
Karriere als Sanitätsoffizier begann am 1. Oktober 1958 mit Lehrgängen
an der Sanitätstruppenschule und an der Heeresoffizierschule III in
München. Es folgten verschiedene Verwendungen als Truppenarzt und
Disziplinarvorgesetzter vornehmlich bei Luftlandeeinheiten, bevor Dr.
Voss als Hilfsreferent für die Sanitätsoffiziere des Heeres und die
Offiziere des militärfachlichen Dienstes in die Personalabteilung des
Bundesministeriums der Verteidigung versetzt wurde. Nach nur einjähriger
Anschlussverwendung als Divisionsarzt der 7. Panzergrenadierdivision in
Unna wurde er am 1. Oktober 1976 - wieder im BMVg - Leiter des Referates
PV 7 und damit zuständig für Personalführung und Personalplanung aller
Sanitätsoffiziere, Offiziere des militärfachlichen Dienstes und der
Offiziere des Militärmusikdienstes der Bundeswehr.
Die Verwendung als Kommandeur unserer Akademie unter gleichzeitiger
Beförderung zum Generalarzt begann am 1. April 1980. In sein Amt
eingeführt wurde Dr. Voss bereits am 23. März 1980 während der
Akademischen Feierstunde anlässlich der Einweihung der neuen Akademie an
der Neuherbergstraße. In diesem Rahmen erhielt die Kasernenanlage den
Namen Ernst-von-Bergmann-Kaserne und das damalige Lehrsanitätszentrum
die Bezeichnung Emil-von-Behring-Haus. Gleichzeitig wurde der
Inspekteur, Generaloberstabsarzt Prof. Dr. Ernst Rebentisch, vor über
400 Ehrengästen in den Ruhestand verabschiedet. Dr. Voss blieb zwei
Jahre Kommandeur und etablierte den Lehrbetrieb erfolgreich auch am
neuen Standort. Die Chronik berichtet in dieser Zeit auch von einer
Vielzahl hochrangiger Besuchergruppen an der Akademie, auch Ausdruck der
Pflege der Beziehungen zu anderen Sanitätsdiensten, die ihm stets am
Herzen lag. So erschienen z.B. die Chefs des Sanitätswesens der
türkischen Streitkräfte, der jugoslawischen Volksarmee, der Streitkräfte
des Sudans, Japans oder auch irakische und pakistanische
Sanitätsoffiziere zu Besuchen an der Akademie. Im Anschluss bekleidete
Dr. Voss die Funktionen als Stellvertreter des Amtschefs des
Sanitätsamtes und als Stellvertreter des Inspekteurs, bevor seine
Laufbahn mit der höchsten Verwendung im Sanitätsdienst gekrönt wurde:
Vom 1. Oktober 1986 bis zu Erreichen des Ruhestandes am 30. September
1989 diente er unter Beförderung zum Generaloberstabsarzt als Inspekteur
des Sanitäts- und Gesundheitswesens der Bundeswehr.
Generaloberstabsarzt a.D. Dr. Voss galt als menschlich integrer und
bescheiden auftretender Vorgesetzter, der sich insbesondere der
schwierigen Personalsituation im Sanitätsdienst erfolgreich annahm. So
traten in seiner Zeit als Inspekteur erstmals auch Frauen ihren Dienst
als Sanitätsoffizieranwärterinnen an.
Die Angehörigen der Sanitätsakademie der Bundeswehr und der Gesellschaft
für Geschichte der Wehrmedizin e.V. werden Generaloberstabsarzt a.D. Dr.
Voss stets ein ehrenvolles Gedenken bewahren.
Flottenarzt Dr. Volker Hartmann
Nachruf Generaloberstabsarzt a.D. Prof. Dr. Ernst Rebentisch (1920-2013)
Foto: SanAkBw
Generaloberstabsarzt a.D. Prof. Dr. Ernst Rebentisch
ist am 3. Dezember 2013 im Alter von 93 Jahren gestorben. Der „Nestor“
und Altinspekteur (1976-1980) des Sanitätsdienstes der Bundeswehr war
von 1969—1973 auch Kommandeur der Akademie des Sanitäts- und
Gesundheitswesens der Bundeswehr.
Nach seinem Abitur in Darmstadt begann der am 31. Januar 1920 geborene
Offenbacher seine Offizierlaufbahn im November 1937 als Fahnenjunker in
Potsdam. Im Krieg in der Panzertruppe als Kompaniechef,
Abteilungskommandeur und Regimentsführer an der Ostfront eingesetzt,
wurden ihm höchste Tapferkeitsauszeichnungen verliehen. U.a. war er im
Dezember 1942 an dem unter schwierigsten Umständen vorgenommenem und
misslungenem Panzerangriff zum Entsatz der in Stalingrad eingekesselten
6. Armee in der Don-Steppe beteiligt.
Aus US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen, begann Rebentisch
bereits 1945 das Studium der Medizin, wurde 1950 approbiert und
promoviert, um danach bis zur chirurgischen Facharztprüfung 1958 als
Assistenzarzt im Stadtkrankenhaus Offenbach zu arbeiten. Hier war
bereits sein Vater als Ärztlicher Direktor tätig gewesen. Nach
einjähriger Oberarzttätigkeit im Kreiskrankenhaus Gelnhausen stellte er
sich 1959 wieder als Soldat zur Verfügung. Beginnend als Oberstabsarzt
und Leitender Sanitätsoffizier beim DBvBerAFNORTH wurde er bis zu seiner
Beförderung zum Generaloberstabsarzt und Ernennung zum Inspekteur des
Sanitäts- und Gesundheitswesens im Oktober 1976 in verschiedenen
führenden Dienstposten eingesetzt. 1980 ging er in den Ruhestand.
Generaloberstabsarzt a.D. Prof. Dr. Rebentisch galt als hervorragender
Organisator, Konzeptionär, Historiker und analytisch vorgehender
Wissenschaftler, der wesentlich zu der Emanzipation des Sanitätsdienstes
in Bundeswehr und zivilem Gesundheitswesen beigetragen hat. Zudem
begründete er das Spezialgebiet derWehr- und Katastrophenmedizin, hatte
zahlreiche einschlägige grundlegende Publikationen veröffentlicht und
sich an vorderer Stelle in der kontroversen Debatte um ärztliche
Sichtungsprinzipien bei Großschadensereignissen in der Zivilgesellschaft
beteiligt.
Mit der Sanitätsakademie und der Stadt München ist Prof. Dr. Rebentisch
in vielfältiger Weise bis in das hohe Alter verbunden gewesen. Von 1969
bis 1973 wirkte er als Generalarzt und Kommandeur der Akademie. Hier
setzte er sich mit besonderem Nachdruck für die Verbesserung der
fachlichen und militärischen Ausbildung des Sanitätsoffizier-Nachwuchses
ein, schuf intensive fachliche Kontakte zu den Münchner Universitäten
und forcierte die wehrmedizinische Forschung und Wissenschaft an der
SanAkBw. Hohe internationale Anerkennung erlangte er während der
Olympischen Spiele 1972 in München, als er in vorbildlicher Weise den
Sanitätseinsatz leitete. Zudem ernannte ihn die Technische Universität
München 1975 zum Honorarprofessor für Wehr- und Katastrophenmedizin.
Auch wurde auf seine Veranlassung die Wehrgeschichtliche Lehrsammlung an
der Sanitätsakademie begründet und zunächst als ständige Ausstellung auf
einem Dachboden in der Luitpoldkaserne eingerichtet. Mit der Übergabe
des Neubaus der Akademie an den Sanitätsdienst am 14. März 1980 beendete
er als Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens seine über
40jährige Dienstzeit als Offizier und Sanitätsoffizier.
Die Sanitätsakademie / Gesellschaft für Geschichte der Wehrmedizin e.V.
hatte noch anlässlich seines 92. Geburtstags am 31. Januar 2012 und in
Würdigung seines Lebenswerks Teile seiner Uniform,
Tapferkeitsauszeichnungen und von ihm verfasste Handbücher bzw.
Dokumente im Rahmen des „Exponats des Monats“ Februar 2012 ausgestellt.
In diesem Zusammenhang soll ergänzend daran erinnert werden, dass dem
Jubilar im Jahre 2009 die höchste Auszeichnung der deutschen
Ärzteschaft, die Paracelsus-Medaille, in Anbetracht seiner
herausragenden Verdienste um das deutsche Gesundheitswesen verliehen
worden ist.
Vorstand und Mitglieder der GGWM werden Generaloberstabsarzt a.D. Prof.
Dr. Rebentisch als einen herausragenden und den Zielen der Gesellschaft
verbundenen Sanitätsoffizier ein stets ehrenvolles Gedenken bewahren.
Flottenarzt Dr. Volker Hartmann
Nachruf Flottenarzt a.D. Dr. Hartmut Nöldeke
Einer der profiliertesten Kenner der Geschichte des Marinesanitätsdienstes, Flottenarzt a.D. Dr. Hartmut Nöldeke, ist am 9. Februar 2013 im Alter von 87 Jahren in Schortens bei Wilhelmshaven im Kreise seiner Familie verstorben.
Dr. Hartmut Nöldeke als Marinestabsarzt 1966 auf einem Zerstörer der deutschen Marine
In Wilhelmshaven hatte er am 30. September 1986 seine aktive Karriere
als Kommandoarzt im Marineunterstützungskommando (MUKdo) beendet.
1926 als Sohn des Marinesanitätsoffiziers und späteren Admiralarztes Dr.
Heinrich Nöldeke in Cuxhaven geboren, war seine Jugend von häufigen
Standortwechseln und Kontakt zu höchsten Repräsentanten des
Marinesanitätsdienstes der Reichs- und Kriegsmarine geprägt. Auf diese
Zeit begründeten sich seine im Privaten wie im Dienst gelebten Werte wie
Pflichterfüllung, Kameradschaft, Patriotismus und selbstloses Wirken.
Nach dem Notabitur 1943 trat Nöldeke als Sanitätskadett mit der Crew
10/43 in die Kriegsmarine ein und durchlief neben dem Studium in einer
Studentenkompanie der Marineärztlichen Akademie die in den
Semesterferien üblichen Fronteinsätze an Bord von Booten,
Lazarettschiffen und im deutschen Marinelazarett Triest. Das Kriegsende
erlebte er an Bord des Lazarettschiffes „Freiburg“ und verbrachte danach
ein Jahr in britischer Kriegsgefangenschaft.
Zurückgekehrt nach Deutschland vollendete er sein Medizinstudium,
absolvierte seine Pflichtassistentenzeit im Klinikum Eppendorf, um
danach an verschiedenen Hamburger Krankenhäusern zum Facharzt für Innere
Medizin weitergebildet zu werden und zeitweise als Oberarzt zu wirken.
1963 trat Dr. Nöldeke mit 37 Jahren als Marinesanitätsoffizier in die
Bundeswehr ein und durchlebte Verwendungen als Truppenarzt in Kiel und
des deutschen Anteils im Alliierten Oberkommando Europa (SHAPE) in Paris
und Mons/Belgien. Es folgten Führungs- und Stabsverwendungen als Chef
der Marinesanitätsstaffeln Glücksburg und Wilhelmshaven, als Leitender
Sanitätsoffizier der Flottille der Minenstreitkräfte, des
Marineabschnittskommandos Nordsee und im Marineamt. Nach seiner
Verwendung als Wehrbereichsarzt des Wehrbereichskommandos IV in Mainz
und gleichzeitig Kommandeur des Sanitätsregiments 74 ab 1980 kehrte er
dann 1984 zum Abschluss seiner Laufbahn in die Marine nach Wilhelmshaven
zurück.
In seiner Pension entfaltete Flottenarzt a.D. Dr. Nöldeke über 27 Jahre
eine unermüdliche Tätigkeit auf dem Gebiet der Marinesanitätsgeschichte.
Zahlreiche Vorträge, weit über 100 wissenschaftliche maritim-historische
Beiträge, darunter grundlegende Werke über die Geschichte des
Sanitätsdienstes der deutschen Flotte, entstammten seiner Feder. In
diesem Rahmen war es ihm stets ein besonderes Anliegen, bei Symposien
und vor allem bei den bis heute insgesamt 30 Tagungen des von ihm
begründeten Arbeitskreises „Marinesanitätsgeschichte“ Ärzte, Offiziere
und Interessierte aus bis zu vier Generationen zusammenzuführen und für
die historischen Zusammenhänge des gemeinsamen Berufes zu begeistern.
Auch vielen Mitgliedern der Gesellschaft für Geschichte der Wehrmedizin
war Dr. Nöldeke gut bekannt, der stets auch ein übergeordnetes Interesse
für die Belange der Militärmedizingeschichte besaß.
Die Gesellschaft verliert mit Flottenarzt a.D. Dr. Hartmut Nöldeke einen
hochgeschätzten Kameraden, Kollegen und Zeitzeugen aus Kriegs- und
Aufbauzeit und einen überaus engagierten Chronisten. Seine Person und
seine Werke bleiben unvergessen.
Flottenarzt Dr. Volker Hartmann, Arbeitskreis Marinesanitätsgeschichte,
München
Nachruf Generalarzt a.D. Prof. Dr. Dr. Franz-Xaver Gärtner
Die Sanitätsakademie der Bundeswehr trauert um ihren ehemaligen Kommandeur Generalarzt a.D. Prof. Dr. Dr. Franz-Xaver Gärtner. Er verstarb am 31. Mai 2012 im Alter von 87 Jahren in München.
1925 in Erding geboren, absolvierte er in München das humanistische
Wilhelms-Gymnasium, in dem er im Kriegsjahr 1943 sein Abitur ablegte.
Nach dem Reichsarbeitsdienst begann seine militärische Laufbahn in der
Deutschen Wehrmacht noch im gleichen Jahr, in dem er sich freiwillig als
Reserveoffizierbewerber in die Panzerjägertruppe meldete. Das Kriegsende
erlebte er als Sturmgeschützführer in der 2./Panzerjägerabteilung 87.
Aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft wurde er bereits im Mai 1945
entlassen, so dass er kurz darauf in München das Studium der Human- und
Zahnmedizin aufnehmen konnte. Approbation und Promotion folgten 1949, im
Anschluss arbeitete Gärtner bis 1955 als Assistenzarzt am
Versehrtenkrankenhaus für Mund-, Kiefer- und Gesichtsverletzte in
Mindelheim und im Versorgungskrankenhaus Bad Tölz. Seine akademische
Laufbahn begann er mit einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent
an der Universitätskieferklinik in München, die er 1958 als Facharzt für
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie komplettierte.
In diesem Jahr trat er auch als Sanitätsoffizier im Dienstgrad eines
Stabsarztes in die Bundeswehr ein, um zunächst als Chef der
Unteroffizierlehrkompanie und als Chef der 2./SanLehrBtl eingesetzt zu
werden. Die folgenden dreieinhalb Jahre diente Dr. Gärtner, mittlerweile
zum Oberstabsarzt befördert, als Lehrstabsoffizier in der Lehrgruppe C
der Münchner Akademie des Sanitäts- und Gesundheitswesens. Im Zeitraum
1968 bis 1970 habilitierte er sich an den Universitäten Mainz und
Göttingen und wurde – inzwischen im Dienstgrad Oberfeldarzt – am 19.
Januar 1970 unter Erteilung der venia legendi zum Privatdozenten
ernannt. Im Anschluss leitete er die Abteilung für Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie am Bundeswehrkrankenhaus München, ließ sich an die
Medizinische Fakultät der Technischen Universität München umhabilitieren
und übernahm dort einen Lehrauftrag. 1976 erfolgte im Dienstgrad eines
Oberstarztes die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor durch das
Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Im Jahre 1977
wurde Prof. Dr. Dr. Gärtner Chefarzt des Bundeswehrkrankenhauses Gießen,
1979 unter Beförderung zum Generalarzt Chefarzt des
Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz. Seine letzte Verwendung war von
1982 bis zum Erreichen des Ruhestandes am 31. März 1985 Kommandeur der
Akademie des Sanitäts- und Gesundheitswesens der Bundeswehr. Unter
seinen zahlreichen Auszeichnungen und Verbindungen ragte die
Mitgliedschaft im ehrwürdigen Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem
hervor.
Zeitlebens befasste sich Generalarzt a.D. Prof. Dr. Dr. Gärtner intensiv
mit wissenschaftlichen Fragestellungen insbesondere aus seinem
Fachgebiet, verfasste zahlreiche Publikationen und betreute insgesamt 30
Doktoranden. Mit der Akademie blieb er bis ins hohe Alter eng verbunden,
brachte bei vielerlei Gelegenheiten seine Erfahrungen ein und war im
Offizierkreis ein gerne gesehener und hoch geschätzter Gesprächspartner.
Generalarzt a.D. Prof. Dr. Dr. Gärtner wurde am 6. Juni 2012 in Pasing
zu Grabe getragen, eine Abordnung der Sanitätsakademie der Bundeswehr
erwies ihm militärische Ehren. Für die Gesellschaft für Geschichte der
Wehrmedizin war ihr Vorsitzender und einer der Nachfolger des
Verstorbenen im Amte des Kommandeurs der Sanitätsakademie,
Generalstabsarzt a.D. Dr. Peter Fraps, bei der Beisetzung und dem
anschließenden Gottesdienst anwesend.
Flottenarzt Dr. Volker Hartmann